Sie weinete

C.H.v.H.


Es brach der Lesbie das seufzen durch den mund/
Die rosen hatten hier den liljen weichen müssen.
Man sah der thränen bach auf beyden wangen flüssen/
Ein heisses ach und weh quall aus des hertzens grund.
Ich schaute/ wie der schmertz in ihren augen stund/
Wie ihre strahlen sich durch angst verdecken liessen/
Es lag die freundlichkeit in ohnmacht zu den füssen/
Und ihr verworren haar that ihre wehmuth kund.
Ich fühlte diese noth auf meine seele dringen/
Es grif die kalte pein auch meine geister an/
Und weil die wehmuth nicht mit freyheit reden kan/
So kont ich endlich nichts als diesen reim erzwingen:
Wie meinen geist belebt der schönen augen schein/
So soll ihr weinen itzt auch meine sündflut seyn.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie Bd. 2. Galante gedichte. Sie weinete. Sie weinete. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6C75-5