[62] Auch ein Mädchen aus der Fremde

Mel. Das ganze Dorf versammelt sich

Zu Kirmestanz und Reihen.


Ein Mädchen aus der Fremde kam
Und wollte sich vermählen,
Doch wollte sie den Bräutigam
Sich selber nur erwählen.
Willkommen, junge fremde Fee
Voll Anmuth, Mild' und Güte,
So rein wie frisch gefallner Schnee,
So schön wie Maienblüthe!
Wohin sie kam, da schien sogleich
Sich Alles froh zu regen,
Und wo sie weilte, stand das Reich
In Kraft und Macht und Segen.
Willkommen! schollen hell und laut
Des Volkes frohe Lieder:
O ließe sich die holde Braut
Bei uns doch heimisch nieder!
Sie aber bot ihr Händelein
Nur einem Königssohne:
Ich will mit ihm vermählet sein,
Mit ihm und seinem Throne!
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Er nähme sie auch gern zur Eh',
Wenn's ginge morganatisch,
Das aber war der lieben Fee
Doch gar zu problematisch.
Sogleich war ohne alle Spur
Die Fee wie weggetrieben,
Uns aber ist ihr Name nur:
Constitution, geblieben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Dinstag. Auch ein Mädchen aus der Fremde. Auch ein Mädchen aus der Fremde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6DB6-B