Maienglöcklein läuten wieder

Maienglöcklein läuten wieder,
Denn der Frühling ziehet ein,
Und der Vögel helle Lieder
Heißen ihn willkommen sein.
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Und mit Sonnenschein beladen
Und mit Blumenduft besä't
Nahet er von Gottes Gnaden,
Er, des Frühlings Majestät.
Und an eines Berges Halde
Schlägt er auf sein Königszelt,
Und beruft aus Feld und Walde
Hin zu sich die Sängerwelt.
Und er spricht zu ihnen allen:
Hört, ihr Sänger groß und klein!
Jeder singe nach Gefallen,
Frei soll alles Singen sein! –
Und die Maienglöckchen klangen
Niemals noch so hell und laut,
Und die kleinen Vöglein sangen
Niemals noch so hold und traut.
Warum klingen doch die Lieder
Und die Glöckchen weit und breit?
Ja, dem Frühling gilt es wieder,
Mehr doch gilt's der Singfreiheit.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Kinderlieder. Maienglöcklein läuten wieder. Maienglöcklein läuten wieder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6E66-8