[131] Notre Dame

Die Bühne ward zum Schaugerüste
Des Lasters und der Häßlichkeit,
Ein Tummelplatz gemeiner Lüste,
Ein Spittel voller Qual und Leid.
Ihr wißt uns weiter nichts zu geben
Als Mord und Todschlag, Lug und Trug;
Ihr macht noch schrecklicher das Leben,
Und schrecklich ist es doch genug.
Soll das uns diese Welt verschönen?
Erhöhn des Daseyns kurze Lust?
Und mit dem Leben uns versöhnen?
Und Frieden bringen unsrer Brust?
Gott gab die Kunst dem Menschenleben,
Gott sei auch durch die Kunst geehrt;
Ihr aber habt, was Gott gegeben,
In schnöden Teufelsspuk verkehrt.

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Freitag. Notre Dame. Notre Dame. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7004-4