Lebensquell

Die Frühlingsfluten ziehn durch meinen Geist:
Verwandte Gärung fühl ich sich ergießen
Durch tausend Knospen, die sich heut erschließen,
Und neues Leben dampft und quillt und kreist.
Das ist des ewgen Jugendbrunnens Fließen,
Der jedem Jahr die gleiche Fülle weist:
In neuer, feuchtverklärter Schönheit gleißt
Was er benetzt, und locket zum Genießen:
Gedanken, kommt und trinkt euch neues Leben:
Du scheue Hoffnung, fastverklungnes Fühlen,
Du halbverzagtes, wegemüdes Streben,
Laßt euch von lichter Lebensflut umspülen,
Ihr Träume, Bilder, die ich täglich schaue,
Daß euch auf immer dieser Glanz betaue.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hofmannsthal, Hugo von. Gedichte. Die Gedichte 1891-1898. Sonette. Lebensquell. Lebensquell. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7873-C