[167] Wo ich nahe, wo ich lande

Wo ich nahe, wo ich lande,
Da im Schatten, dort im Sande
Werden sie sich zu mir setzen,
Und ich werde sie ergetzen,
Binden mit dem Schattenbande!
An den Dingen, die sie kennen,
Lehr ich sie Geheimes nennen,
Auf und Nieder ihrer Glieder
Und den Lauf der Sterne wieder,
Kaum vermögen sies zu trennen!
Denn ich spreche: »Große Macht
Lenkt den Tag, versenkt die Nacht,
Doch in Euch versenkt sind gleiche
Sehr geheimnisvolle Reiche,
Ruhig wie in einen Schacht.«
Daß sie mit verhaltnem Grauen
An sich selber niederschauen,
Von Geheimnis ganz durchwoben
Fühlen sich emporgehoben
Und den Himmel dunkler blauen!

Notes
Entstanden 1894. Erstdruck von I und II in: Pan, Prospekt-Buch. Inhalts- und Mitgliederverzeichnis der Jahre 1895, 1896, 1897 der Zeitschrift Pan, Berlin 1898. Erstdruck mit zwei zusätzlichen Strophen in: Corona, München 1931.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hofmannsthal, Hugo von. Wo ich nahe, wo ich lande. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7992-D