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Das Erinnern

Viel, viel sind meiner Tage
Durch Sünd entweiht gesunken hinab.
O, großer Richter, frage
Nicht wie, o lasse ihr Grab
Erbarmende Vergessenheit,
Laß, Vater der Barmherzigkeit,
Das Blut des Sohns es decken.
Ach wenig sind der Tage
Mit Frömmigkeit gekrönt entflohn,
Sie sinds, mein Engel, trage
Sie vor des Ewigen Thron,
Laß schimmern die geringe Zahl,
Daß einsten mich des Richters Wahl
Zu seinen Frommen zähle.

Notizen
Entstanden wohl 1785, Erstdruck 1913.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Hölderlin, Friedrich. Das Erinnern. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7A61-F