Minnelied

Süßer klingt der Vogelsang,
Wann die gute, reine,
Die mein Jünglingsherz bezwang,
Wandelt durch die Haine.
Röther blühet Thal und Au,
Grüner wird der Wasen,
Wo die Finger meiner Frau
Mayenblumen lasen.
Freude fließt aus ihrem Blick
Auf die bunte Weide,
Aber fliehet sie zurück,
Ach, so flieht die Freude.
Alles ist dann für mich todt,
Welk sind alle Kräuter,
Und kein Sommerabendroth
Dünkt mir schön und heiter.
Liebe, minnigliche Frau,
Wollest nimmer fliehen,
Daß mein Herz, gleich dieser Au,
Immer möge blühen.
[119]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hölty, Ludwig Christoph Heinrich. Gedichte. Sämtliche Gedichte. Minnelied [1]. Minnelied [1]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7F15-6