Nachts um meinen Tempelhain

Nachts um meinen Tempelhain / wachen siebzig Bronzekühe. // Tausend bunte Steinlampen flimmern. // Auf einem roten Thron aus Lack / sitz ich im Allerheiligsten. // Ueber mir, / durch das Gebälk aus Sandelholz, / im ausgestochnen Viereck. / stehn die Sterne. // Ich blinzle. // Wenn ich jetzt aufstünde, /zertrümmerten meine elfenbeinernen Schultern das Dach. / und der eirunde Diamant vor meiner Stirn /stiesse den Mond ein. // Die dicken Priester dürfen ruhig schnarchen. // Ich stehe nicht auf. // Ich sitze mit untergeschlagenen Beinen / und beschaue meinen Nabel. // Der ist ein blutender Rubin / in einem nackten Bauch aus Gold.

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TextGrid Repository (2012). Holz, Arno. Gedichte. Phantasus. Erstes Heft. Nachts um meinen Tempelhain. Nachts um meinen Tempelhain. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7F47-5