Morgen

1

Sooft die Sonne aufersteht,
Erneuet sich mein Hoffen
Und bleibet, bis sie niedergeht,
Wie eine Blume offen!
Dann schlummert es ermattet,
Geduldig mit ihr ein;
Doch wacht es fröhlich wieder auf
Mit ihrem ersten Schein!
Das ist die Kraft, die nie erstirbt
Und immer wieder streitet,
Das gute Blut, das nie verdirbt,
Geheimnisvoll verbreitet.
Solang noch Morgenwinde
Auf Erden festlich wehn,
Wird auch der Freiheit Priesterstamm
Nie gänzlich untergehn!

Notes
Entstanden 1845. Erstdruck 1846. Entstanden 1844. Erstdruck 1845.
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. 1. [Sooft die Sonne aufersteht]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-99B5-C