Sonntagsjäger

Es lässet sich mit aller Kraft
Ein Horn im Walde hören;
Ich krieg ein altes Rohr beim Schaft
Und schlendre in die Föhren.
Der Wald, der macht mir vielen Spaß,
Er flunkert in der Sonnen;
Der Reif hat wie mit Jungfernglas
Die Nadeln übersponnen.
Da hüpft ein junger Has daher
Und spielt vor mir im Grase;
Ich brenne so von ungefähr
Mein Schrot ihm auf die Nase.
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Es ist, als schrie er: »Gott vergelt's!«
Mit kläglicher Gebärde;
Sein rotes Blütlein färbt den Pelz
Und macht sich in die Erde.
Was stierst du so, du Heidekind,
Im Sterben immer dümmer?
Du siehst mich, wie die andern sind,
Nicht besser und nicht schlimmer!
Und als das Häslein ausgeschnappt,
Hab ich es heimgetragen –
Doch freilich schon genug gehabt
Von Weidmanns Heil und Jagen!

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TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gesammelte Gedichte. Buch der Natur. Sonntagsjäger. Sonntagsjäger. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9E8C-8