[189] Die stille Träne

Die Träne, ach, die stille,
Nur sie, sie brennet heiß,
In ihr wohnet der Wille:
»Daß niemand davon weiß –«
Daß niemand ahne, es sähe,
Wie sie dem Auge entquillt,
Ein Auge in höchster Höhe
Sie dennoch siehet und – stillt.
Nicht immer ganz – nicht immer –
Oft bleibt zurück ein Schimmer,
Ein glänzend feuchter Glanz –
Wie Perlen oder Glimmer –
Und trocknet sie erst ganz,
Winkt jäh ein Lorbeerkranz!

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Kempner, Friederike. Die stille Träne. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A0B8-2