Der Dulderin

Du legtest einst in deines Herzens Schrein
(Indessen Dornen dir das Haupt umschlangen,
Die du vom Engel deiner Wieg' empfangen,)
Kleinodien gar viele still hinein.
Du mochtest sie den Menschen niemals nennen,
Sie hätten sie ja doch nicht fassen können;
Sie heißen: Lieben, Glauben, Stillesein.
Doch Gott, als er dich rief zur Sternenreise,
Nahm die Kleinodien und legte leise
Sie in die Dornen deines Kranzes ein.
Aufschweben sah ich dich im Morgenrot,
Erkannte dich an deinem Dornenkranze
Und wurde irre nicht, daß er an Glanze
Den Glanz des jungen Morgens überbot.

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TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. Gedichte. Die lyrischen Gedichte. Der Dulderin. Der Dulderin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A635-5