An Rosamunde

Sommers, wann die Lilien blühen,
Nelk' und Rose duftend glühen,
Mägdlein durch die Gärten wallen,
Schön begrüßt von Nachtigallen:
Steh' ich wohl am fernen Meere –
Aber auf der öden Leere
Wird dein Garten mir erblühen,
Werden deine Rosen glühen;
Werden sich die blauen Wellen
Mir zu euren Bergen schwellen,
Werd' ich eure Täler, Auen
Blühend in der Tiefe schauen,
Und dann zieht wohl banges Sehnen
Mich darnieder, und mit Tränen
Will ich sinken in die Rosen; –
Aber rings nur Wellen tosen.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Kerner, Justinus. An Rosamunde. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-A7DC-5