Herbst

Schon hebt die tanzende Charite
Die selige Syrinx,
Und dem gelösten Haar entfällt
Ein Büschel Mohn.
Im Wasser spiegelt sich erstaunt
Der heilige Frosch.
Die letzte Schwalbe
Verweht nach Süden.
Ins brechende Blumenauge
Blickt der verwunderte Jüngling,
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Unwissend, dass er die Blume brach am Taumorgen,
Da er die Freundin streichelte.
Er schreitet,
Der marmorne Henker,
Nackt
In die stygische Nacht.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Klabund. Herbst. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-ACDF-E