Fabeln

1. Die Hunde und der Vogel

Zwei ehrliche Hühnerhunde, die, in der Schule des Hungers zu Schlauköpfen gemacht, alles griffen, was sich auf der Erde blicken ließ, stießen auf einen Vogel. Der Vogel, verlegen, weil er sich nicht in seinem Element befand, wich hüpfend bald hier-, bald dorthin aus, und seine Gegner triumphierten schon; doch bald darauf, zu hitzig gedrängt, regte er die Flügel und schwang sich in die Luft: da standen sie, wie Austern, die Helden der Triften, und klemmten den Schwanz ein, und gafften ihm nach.


Witz, wenn du dich in die Luft erhebst: wie stehen die Weisen und blicken dir nach!


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Kleist, Heinrich von. 1. Die Hunde und der Vogel. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B242-6