[125] Ludewig, der Sechzehnte

Nicht Trophäen, des Bluts Schleyer, verführen ihn
Zu Erobrung, er schwazt niemals von Mark Aurel,
Füllt den Mund nicht der Sage,
Glänzt dem schimmernden Hofe nicht:
Aber Ludewig ruft Männer des Volks, dass sie
Ihm die Lasten des Volks leichten, lind weisen Bund
Zwischen Vater, und Kindern
Fest ihm setzen, Verhalt, gestimt
Wie in Göttermusik; (Glückliche Zeit, und ich
Glücklich, der sie noch sah!) ruft sie, damit der Saat
Sie ihm streuen, aus der sich
Hoch die goldene Ähr' einst hebt.
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Ach ich sehe sie schon, höre die wogenden
Felder rauschen; sie komt, Wonne! die Erndte komt;
Schnitter tragen, der König
Trägt den lieblichen blauen Kranz!
So wie Zesar vordem weint' an des Drachensohns
Bilde: Jüngling nicht mehr hab' er noch nichts gethan!
Also weint an des edlern
Denkmaal einst der Eroberer.

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TextGrid Repository (2012). Klopstock, Friedrich Gottlieb. Gedichte. Oden. Zweiter Band. Ludewig, der Sechzehnte. Ludewig, der Sechzehnte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-B4E9-F