[15] 19. Die Glocken zu Kirchdorf.

Mündlich.


Als man die Kirche zu Kirchdorf gebaut, hat man vergeßen, die Glocken zu taufen, da sind sie, als man das erste mal damit geläutet, aus dem Thurme hinaus und, wie einige sagen, in einen Pful oder ein Moor, wie andere sagen, in eine nahe gelegene Höhe, die davon noch der Glockenberg heißt, geflogen. Es wird auch von andern erzählt, man habe keine Spitze auf den Thurm bauen können, denn so oft sie fertig gewesen, sei sie auch wieder eingestürzt und damit mag denn auch im Zusammenhang stehen, daß manche sagen, die kirchdorfer Glocken hingen jetzt im Dome zu Minden.


Vgl. Norddeutsche Sagen, Nr. 355, 356; unten Nr. 26b. Glocken im Berge kommen seltener vor; auf dem Kirchberge bei Niedersachswerfen (Harz) soll die Kirche untergegangen sein, deren Glocken noch im Berge stecken, vgl. Schambach u. Müller, Nr. 78; dort hat man auch oft Geld brennen sehen; über Glocken, die in einem Teich oder Sumpf stecken, vgl. Nr. 135, 243, 314, 380 und die Anmerkung zu Norddeutsche Sagen, Nr. 62; Schambach u. Müller, Nr. 74-77 mit den Anm. Ein Glockenberg liegt auch südlich von Goslar, zwischen den von Lautenthal und Klausthal herabführenden Straßen.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 19. Die Glocken zu Kirchdorf. 19. Die Glocken zu Kirchdorf. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C408-4