101.

In Buttstädt hatte man sonst bei der Flachsärnte diese Gebräuche. War der Flachs ausgerauft, so ließ man noch ein Büschel stehen, band die Knoten oben zusammen und sprang darüber, das nannte man einschâinichen machen oder über schâinichen springen. – An den Flachspflanzen findet man zuweilen weiße Cocons, welche man Seidenspinner nennt; fand eine Magd ein solches, so rief sie jubelnd »ein Seidenspinner,« und alles rief jubelnd nach »ein Seidenspinner, ein Seidenspinner«, denn ein solcher verkündete, daß der Flachs so weich und schön wie Seide werden würde. – Ehe der Flachs ins Waßer kam, wurde in einem Büschel ein Theil Flachs mit den Spitzen nach oben, der andre mit den Spitzen nach unten gebunden und zu den übrigen Bündeln gelegt; wenn dann alles wieder aus dem Waßer herausgeholt wurde, hieß es von der Magd, welche jenes Bündel herauszog, »sie habe die Flachskröte gekriegt.«

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. C. Gebräuche und Aberglauben. 8. Aerntegebräuche. 101. [In Buttstädt hatte man sonst bei der Flachsärnte diese Gebräuche]. 101. [In Buttstädt hatte man sonst bei der Flachsärnte diese Gebräuche]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C460-9