138. Frau Harke und der Dom zu Havelberg.

Mündlich.


Vöor ollen Tiijen hett upp de Stoellensche Barge ene grootmächtige Riesenfruu wånt, dee hett Fruu Harke, ännere seggen ook Fruu Harfe, geheeten; dee hett mål enen grooten Steen her to fåten kreegen und hett dåmett den Hårelbarchschen Dom innen Klump schmeeten wullen. Disse Steen is äär äverscht uut de Haenne uutglipscht (entglitten) unn is upp de Stoellensche Feldmark dål (nieder) fållen, wo hee noch lange leegen hett. Man hett ook orntlich künn'n de Löcker seien (sehen), wo se mett de Fingern rinpackt hett, unn et sinn ook noch ne Menge lange Streepen (Streifen) drin west, [146] dee süllen dåher kåmen sinn, dat Fruu Harke, as äär nu de Steen uutglipscht is, so wüütig wåren (wüthend geworden) is, datt se en grooten Strål uppen Steen pissen deede, dee so stark was, datt dåvon alle de Streepen innen Steen keemen.

Andere erzählen auch, Frau Harke hätte den Stein wirklich nach Havelberg hin geworfen, doch wäre der Wurf etwas zu kurz gewesen, und der Stein daher vor dem Dom nieder gefallen, wo er noch lange nachher gelegen. Da hätte der Havelberger Bischof einen andern Stein genommen und den nach den Stoellenschen Bergen geworfen; seit der Zeit sei dann Frau Harke, die eine gewaltige Zauberin gewesen, und dort auf dem Berge gewohnt, verschwunden.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Mittelmark. 2. Das Havelland und die Grafschaft Ruppin. 138. Frau Harke und der Dom zu Havelberg. 138. Frau Harke und der Dom zu Havelberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C4B1-4