418.

Die Flecke im Mond sind ein Mann, der mit einem Bund Erbsenstroh auf dem Rücken an der Thüre des Mondes steht. Brodewin. – Im Halberstädtischen und im Harz sagt man, der Mann trage eine Reiswelle auf dem Rücken, die habe er am Sonntag während der Kirche gebunden, dafür sei er zur Strafe in den Mond gesetzt worden. – Der Mann im Mond hat Sonntags während der Kirche Mist gebreitet, dafür ist er zur Strafe in den Mond gesetzt. Grochwitz bei Torgau. – Es war ein Mann, der wollte stehlen, aber der Mond schien so helle, daß er's nicht wagen mochte, da nahm er ein Bündel Reisholz und wollte den Mond zustopfen, aber er stopfte und stopfte immer tiefer und die Helle nahm nicht ab, und wie er den Arm wieder herausziehen wollte, war er so tief hineingekommen, daß er nicht wieder herauskonnte, und so sitzt er noch drin. Görlitz. – Hat einmal einer einen Weg, der zur Kirche führte, durch eine Hecken sperren und so die Leute vom Kirchenbesuch abhalten wollen, als er aber mit seiner Mistgabel und dem Dornbusch daher kam, ist er zur Strafe damit in die Sonne gesetzt worden. Bergkirchen. – Hat mal einer Kohl gestohlen, da ist er fest gemacht worden und hat sich in den Mond gewünscht und da steht er noch. Moorhausmoor.


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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. 418. [Die Flecke im Mond sind ein Mann, der mit einem Bund Erbsenstroh]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C503-6