96. Die Keule am Thor zu Jüterbog.

Mündlich.


In Jüterbog hängt an einem der Thorflügel eine hölzerne Keule von mehreren Fuß Länge, darunter ist eine Tafel befestigt, auf der Folgendes geschrieben steht:


Wer seinen Kindern giebt das Brot

Und leidet nachher selber Noth,

Den schlag' man mit dieser Keule todt.


Davon wird erzählt, es sei einmal ein reicher Mann gewesen, der habe drei Söhne gehabt, denen er bereits bei seinen Lebzeiten all sein Vermögen gegeben, und nachher selbst habe darben müßen, da ihn keins von seinen Kindern hat unterstützen wollen. Als er nun gestorben, sind seine Kinder schnell mit den Gerichten gekommen, um zu sehen, ob nicht noch etwas zu erben sei, aber da haben sie nichts als einen großen schweren Kasten gefunden, und als man ihn geöffnet, ist er mit Steinen angefüllt gewesen, und darunter hat die Keule mit der Tafel und eine Verordnung gelegen, daß man beides am Stadtthor aufhängen solle. Und das ist denn auch geschehen.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 96. Die Keule am Thor zu Jüterbog. 96. Die Keule am Thor zu Jüterbog. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C561-0