394. Schatz vergraben.

Mündlich.


Bei Holzmünden liegt ein Hof, auf dem schon seit langer Zeit die Gerberei betrieben wird; da hat etwa vor drei Menschenaltern ein Besitzer gewohnt, der dort einen großen Schatz vergraben hat; aber als er gestorben ist, hat es ihm keine Ruhe im Grabe gelaßen, und es hat ein Gepolter im Hause gegeben, daß es zuletzt kein Mensch mehr hat in demselben aushalten mögen. Da hat man denn endlich einen Pater kommen laßen, der hat den Geist in eine Flasche gebannt und diese unter den Altar in Brakel gesetzt; nur einmal alljährlich hat er ihm erlaubt, auf sein altes Besitzthum wieder zurückzukehren, und so kommt er denn auch noch bis auf den heutigen Tag einmal im Jahre und sieht, ob sein Schatz noch da ist; etwas davon soll jedoch bereits ausgegraben sein.


Vgl. Rochholz, I, Nr. 104, wo ein Geist ebenfalls in eine Flasche gebannt und vergraben wird, und noch Weiteres über das Bannen in Flaschen ebendas., zu Nr. 150; ebendas. Nr. 164, 218, 220; Simrock, Mythologie, S. 490.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 394. Schatz vergraben. 394. Schatz vergraben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C7AF-9