409. Tabelhof.

Schriftlich von demselben.


Dicht bei Berlinchen liegt das Rittergut Tabelhof, dessen Namen folgenden Ursprung haben soll.

Einer der frühern Kurfürsten von Brandenburg hatte hier in der Gegend eine Geliebte und zeugte mit ihr einen Sohn. Da er ihn nun gern zu etwas gemacht, sich doch aber nicht öffentlich als Vater desselben bekennen wollte, hieß er die Mutter das Kind an einem bestimmten Tage an dem Wege nach Berlinchen, wo er vorüberreiten würde, aussetzen. Also that sie, und als nun der Kurfürst mit seinem Gefolge an die Stelle kam, wo jetzt Tabelhof liegt, da sah er den Kober (provinziell: die Tabel), in welchem das Kind lag, und ließ ihn sich bringen. Als er den Knaben sah, rief er: »Das ist der Junker von Tabel, und die Gegend, wo er gefunden ist, soll sein Eigenthum sein.« So ist das Rittergut Tabelhof entstanden, welchem der Kurfürst noch bedeutende Gerechtsame und ausgedehnte Besitzungen beigelegt hat.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 409. Tabelhof. 409. Tabelhof. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C80A-2