45. Der Altarstein.

Mündlich von denselben.


Zwischen dem Dorfe Lunow und dem Amt Neuendorf, irre ich nicht, so ist's grade auf der Gränze, steht ein Granitblock von etwa vier Fuß Höhe und etwas geringerer Breite, der heißt der Altarstein und führt die etwas verwitterte Inschrift Ao. 1602. AS. LVN., die in den Stein gehauen ist. Davon erzählt man, hier an dieser Stelle sei die Lunowsche Glocke gegossen worden, und seien dazu ein Meister und sein Lehrbursche hergekommen. Der Meister habe aber viel vergebliche Versuche gemacht, um das rechte Gemisch zu treffen, und es habe ihm immer nicht recht gelingen wollen. Da sei er fortgegangen nach Oderberg, noch etwas zur Glockenspeise herbeizuholen, und während deß habe der Lehrbursche den Guß versucht, der ihm glücklich gelungen. Als nun der Meister zurückgekehrt, habe er sich gewaltig erzürnt und in der Hitze seinen Gesellen erschlagen. Darum habe man zum Andenken den Stein hierher gesetzt und auch die Geschichte darauf geschrieben, es sei aber in einer fremden und unbekannten Schrift, die bis heute noch kein Mensch habe entziffern können.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 45. Der Altarstein. 45. Der Altarstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C86F-2