226. Hünensteine.

Mündlich.

1. Der Uelenstein.

Bei Steina liegt ein gewaltiger Felsblock, der heißt der Uelenstein, den hat eine Hüne dahin geworfen, als sie ein Sandkörnchen im Schuh gedrückt. – Andre sagen, die Hünen, die vormals hier am Stein gewohnt, hätten wegziehen müßen und als die Vertreiber nun schon ganz nahe gewesen, hätten sie gesagt, nun müßten sie îlen und [203] davon habe der Stein den Namen Ilenstein oder Uelenstein bekommen.

2.

Ein eben solcher Stein liegt im Bach, der von Ritzgerode nach Abberode herunterfließt; auch der war ein Sandkorn, das ein Riese im Schuh hatte. Bei diesem Stein hat man vordem, denn jetzt ist er durch starke Fluten fast ganz verschlämmt, oft einen weißen Hund oder ein Kalb mit feurigen Augen in der Nacht liegen sehen.

3.

Vor Goslar steht ein gewaltiger Felsblock, der Clus genannt, in dem ein Einsiedler gewohnt, deßen Kämmerlein noch zu sehen; dies Sandkörnchen hat ein Riese aus seinem Schuh geschüttet.


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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. 226. Hünensteine. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-CA24-7