[341] 379. Weiße Junfer und graues Männchen.

Mündlich.


Am Wege von Lüdhorst nach Wangelnstädt liegt der Pickelorenzgrund; dort wandelt nachts bis zum Osenberge eine weiße Junfer mit einem Bund Schlüßel, die will erlöst sein. Einem Manne aus Lüdhorst ist sie auch einmal erschienen und hat ihm gewinkt; da ist er näher gegangen, aber als er fast bei ihr gewesen, hat er plötzlich den Muth verloren und ist davongelaufen; da hat er noch so einen rechten klingenden Seufzer gehört, und mit dem ist auch die Junfer verschwunden gewesen.

Ganz in der Nähe dieser Stelle läßt sich auch oft ein graues Männchen sehen.

Vgl. zu der weißen Junfer oben Nr. 12 mit den Citaten. Zum grauen Männchen Norddeutsche Sagen, Nr. 366 und Anmerkung zu Nr. 301, 366; Schambach u. Müller, Nr. 221 mit der Anm.; Baader, Nr. 215 (S. 204). Welcher Klasse von Wesen diese grauen Männchen angehören, ist bis jetzt noch nicht recht klar; die Bezeichnung Männchen und die graue Farbe scheint auf die Zwerge zu weisen, während der grîse kerel bei Schambach u. Müller, a.a.O., und anderes dort Vorkommende eine Beziehung auf dieselben kaum zulaßen. – Bemerkung verdient noch der Name Osenberg, vgl. zu Nr. 369 und den Ossiëmpaul der folgenden Nummer.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Erster Theil. Sagen. 379. Weiße Junfer und graues Männchen. 379. Weiße Junfer und graues Männchen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-CE56-6