Der Lackschuh

Der Dichter dachte:
Ach was, ich hab den Plunder satt!
Die Dirnen, das Theater und den Stadtmond,
Die Oberhemden, Straßen und Gerüche,
Die Nächte und die Kutscher und die Fenster,
Das Lachen, die Laternen und die Morde –
Den ganzen Dreck hab ich nun wirklich satt,
Beim Teufel!
Mag werden, was da will ... mir ist es gleich:
Der Lackschuh drückt mich. Und ich zieh ihn aus –
Die Leute mögen sich verwundert wenden.
Nur schade ists um meinen seidnen Strumpf ...

[19][18]

Notizen
Entstanden 1911. Erstdruck in: Simplicissimus (München), 16. Jg., Nr. 42, 1912.
Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Der Lackschuh. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EBED-A