Das Ende

Ein Windkloß überzieht wie weißer Schwamm
Die grüne Leiche der verlornen Welt.
Erfrorne Flüsse sind ein Eisendamm,
Der morsche Reste noch zusammenhält.
In einer kleinen Regenecke steht
Die letzte Stadt in steinerner Geduld.
Ein toter Schädel liegt – wie ein Gebet –
Schief auf dem Leib, dem schwarzen Büßerpult.
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Notes
Entstanden 1914. Erstdruck in: Gedichte und Geschichten. Herausgegeben von Kurt Lubasch, München (Georg Müller) 1919.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Das Ende. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EC4E-6