Abschied

Wohl war ganz schön, ein Jahr Soldat zu sein.
Doch schöner ist, sich wieder frei zu fühlen.
Es gab genug Verkommenheit und Pein
In diesen unbarmherzgen Menschenmühlen.
Sergeanten, Bretterwände, lebet wohl.
Lebt wohl, Kantinen, Marschkolonnenlieder.
Leichtherzig lass ich Stadt und Kapitol.
Der Kuno geht, der Kuno kommt nicht wieder.
Nun, Schicksal, treib mich, wohin dir gefällt.
Ich zerre nicht an meiner Zukunft Hüllen.
Ich hebe meine Augen in die Welt.
Ein Wind fängt an. Lokomotiven brüllen.

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Notizen
Entstanden 1914. Erstdruck in: Gedichte und Geschichten. Herausgegeben von Kurt Lubasch, München (Georg Müller) 1919. Entstanden 1914. Erstdruck in: Abschied. Der Krieg. Ein Flugblatt. Herausgegeben von A.R. Meyer und Klabund, 1914.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Lichtenstein, Alfred. Abschied. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-EC6C-4