[24] An Karl Henckell

Was träumt' ich doch von dir, du Feuergeist,
Was war es doch, es war so fürchterlich,
Was war es doch, ah, nun besinn' ich mich,
Was träumt' ich doch von dir, du Feuergeist.
Wir beide stehn im Kampf uns gegenüber
Auf einer Barrikade höchstem Punkt,
Der Degen blinkt, der Degen prahlt und prunkt,
Wir beide stehn im Kampf uns gegenüber.
Und mit der Linken drohen wir uns an,
Nun komm heran, du sollst nicht lebend fort,
Stoß zu, fall' aus, pack an auf Tod und Mord,
Und mit der Linken drohen wir uns an.
Ich sah dein Lockenhaupt im Sonnenleuchten,
Du rufst: Der Freiheit nur sterb' ich zum Ruhme,
Ich rief: Mir schmückt den Helm die Königsblume,
Ich sah dein Lockenhaupt im Sonnenleuchten.
[25]
Wir prallten vor und trafen uns in's Herz,
Als unser Blut nun rann in eins zusammen,
Verlohten wolkenhoch zwei Dichterflammen,
Wir prallten vor, und trafen uns in's Herz.
Doch eh' das letzte Leben uns zerfloß,
Eh' wir auf immer von einander schieden,
Verzweigten unsre Hände sich zum Frieden,
Eh' noch das letzte Leben uns zerfloß.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Liliencron, Detlev von. Gedichte. Haidegänger. An Karl Henckell. An Karl Henckell. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-ECDC-6