Heimkehr

In meine Heimat kam ich wieder,
Es war die alte Heimat noch,
Dieselbe Luft, dieselben Lieder,
Und alles war ein andres doch.
Die Welle rauschte wie vorzeiten,
Am Waldweg sprang wie sonst das Reh,
Von fern erklang ein Abendläuten,
Die Berge glänzten aus dem See.
Doch vor dem Haus, wo uns vor Jahren
Die Mutter stets empfing, dort sah
Ich fremde Menschen fremd gebaren;
Wie weh, wie weh mir da geschah!
Mir war, als rief' es aus den Wogen:
Flieh, flieh, und ohne Wiederkehr!
Die du geliebt, sind fortgezogen,
Und kehren nimmer, nimmermehr.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Heimkehr. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F0FE-C