Fischerdorf Wiek

Graugrüne, blumenlose Matten
Und wellenloses, blaues Meer,
Die Masten werfen dünne Schatten,
Es riecht die Luft nach Rauch und Teer.
Zerhau'ne Backen, bunte Mützen,
Karbol- und Jodoformgeruch,
Die kecken Burschenaugen blitzen
Und ungeduldig klopft der Krug.
Der Herr Professor redet weise,
Ernst hört der Theologe zu,
Professors Töchterlein gähnt leise,
Im Sande malt ihr schmaler Schuh.
Vom Schankhaus schrilles Fiedeltönen,
Hamburger Polka scheint's zu sein;
Dort tanzt der Bursch mit seiner Schönen –
Es seufzt Professors Töchterlein.

Münster, Juni 1890

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TextGrid Repository (2012). Löns, Hermann. Gedichte. Junglaub. Fischerdorf Wiek. Fischerdorf Wiek. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2274-8