An die Liebe

Wenn deine Göttermacht, o Liebe,
Aus der Verbannung Nebelthal
Zur Sternenwelt uns nicht erhübe,
Wer trüge dann des Lebens Qual?
Ins Reich der Unermeßlichkeiten,
Bis wo die letzte Sphäre klingt,
Folgst du dem Fluge des Geweihten,
Wenn er dem Staube sich entschwingt!
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Und stürzt, umwogt von Feuerfluthen,
Der Erdball selbst ins Grab der Zeit,
Entschwebst, ein Phönix, du den Gluthen;
Dein Nam' ist Unvergänglichkeit!

Notes
Erstdruck in: Morgenblatt für gebildete Stände 1810, Nr. 179.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Matthisson, Friedrich von. An die Liebe. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-2A96-F