Frühling

Es ist ein linder Frühlingshauch
Heut übers Feld gegangen,
Und nun will Wiese, Baum und Strauch
In tausend Blüthen prangen.
Schon morgen wohl, schon über Nacht
Giebts rings ein duftend Sprießen;
O Frühlingswonne, Frühlingspracht,
Sei mir, sei mir gepriesen!
In meine Seele ist ein Strahl
Vom Himmel mir gedrungen,
Und nun sind Blüthen ohne Zahl
Wie draußen aufgesprungen.
Das sproßt und treibt, will dankbar sein,
Will Glück und Freude spenden.
Herrgott, laß diesen Sonnenschein
Doch niemals in mir enden!
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). May, Karl. Frühling. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-307E-3