Hirtenfeuer

Ließest unter uns dich nieder,
Liebe, liebenswerte Frau,
Aber heute ziehst du wieder,
Wie die Sterne ziehn im Blau.
Siehst den Abendstern du blinken
Dort vor seinem Untergang?
Einen Augenblick im Sinken
Ruht er auf dem Bergeshang.
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In der flüchtigen Minute,
In dem eilenden Moment
Ist's, als ob er gastlich ruhte,
Wie ein Hirtenfeuer brennt.
Aber nur die kleinste Weile
Bringt er auf der Erde zu,
Sieh – er zittert ja vor Eile
Und verschwindet, Frau, wie du.

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TextGrid Repository (2012). Meyer, Conrad Ferdinand. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1892). 5. Liebe. Hirtenfeuer. Hirtenfeuer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-35EF-E