[160] An ein Rosenknöspchen

1772.


Rosenknöspchen, schön bist du,
Hauchest milde, süße Düfte
Durch die kühlen Abendlüfte
Mir auf Zephyrs Fittich zu.
Gerne würd' ich, um mit dir
Meinen Sommerhut zu schmücken,
Dich vom vollen Strauche pflücken;
Denn gefällig winkst du mir.
Doch, ich lieb'. Und den, der liebt,
Können Rosen ihn entzücken?
Alles trau'rt in seinen Blicken;
Alles ist mit ihm betrübt.
Aber, wenn dich Daphne pflückt,
Sag, o Röschen, dann der Schönen,
Daß ich dich mit stillen Thränen,
Und mit Seufzern angeblickt!

Notes
Entstanden 1772. Erstdruck 1783.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Miller, Johann Martin. An ein Rosenknöspchen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-377D-2