[269] Glück der Liebe

(1775.)


Dein, o Herz, auf ewig dein
Soll der Engel Gottes sein!
Ach! ich fass' es, fass' es kaum,
Halt's für Täuschung nur und Traum!
Dieser Arm umfaßte Sie!
Diese Hände drückte Sie,
Küßte mich mit heißen Mund,
That mein Glück mir stammelnd kund!
Ach, ihr Thränen, stürzet hin,
Dankt der Wonnegeberin!
Holde, nimm die Thränen an,
Wenn der Mund nicht danken kann!
Freud' und Leben kömmt mit dir;
Golden lacht die Schöpfung mir;
Jeder Tag, mit Heil geziert,
Wird von dir mir zugeführt!
Küss', o Engel, küsse mich!
Engel werd' ich auch durch dich!
O, an dieser lieben Brust
Stürb' ich gern vor Liebeslust!
Dein, o Wonnereiche, dein
Soll dies ganze Leben sein!
Jedes Tröpfchen meiner Zeit
Sei nur dir, nur dir geweiht!
Teilt sie nicht mein Herz mit dir,
Schmecke keine Freude mir!
Naht dir je ein Kummer sich,
O so leg' ihn Gott auf mich!
[270]
Küss', o Holde, küsse mich!
Stürb ich, Engel, doch für dich!
Gott, wie dank' ich, dank' ich dir!
Welch ein Mädchen gabst du mir!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Miller, Johann Martin. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Glück der Liebe. Glück der Liebe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-38BC-C