[173] Vorfrühling

Vorfrühling seufzt in weiter Nacht,
daß mir das Herze brechen will;
die Lande ruhn so menschenstill,
nur ich bin aufgewacht.
Oh horch, nun bricht des Eises Wall
auf allen Strömen, allen Seen;
mir ist, ich müßte mit vergehn
und, Woge, wieder auferstehn
zu neuem Klippenfall.
Die Lande ruhn so menschenstill;
nur hier und dort ist wer erwacht,
und seine Seele weint und lacht,
wie es der Tauwind will.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Morgenstern, Christian. Vorfrühling. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-3AE7-7