Auf eine Lampe

Noch unverrückt, o schöne Lampe, schmückest du,
An leichten Ketten zierlich aufgehangen hier,
Die Decke des nun fast vergeßnen Lustgemachs.
Auf deiner weißen Marmorschale, deren Rand
Der Efeukranz von goldengrünem Erz umflicht,
Schlingt fröhlich eine Kinderschar den Ringelreihn.
Wie reizend alles! lachend, und ein sanfter Geist
Des Ernstes doch ergossen um die ganze Form –
Ein Kunstgebild der echten Art. Wer achtet sein?
Was aber schön ist, selig scheint es in ihm selbst.

Notes
Entstanden 1846, Erstdruck 1846.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Mörike, Eduard. Auf eine Lampe. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4042-8