Lammwirts Klagelied

Da droben auf dem Markte
Spazier ich auf und ab,
Den ganzen lieben langen Tag,
Und schaue die Straße hinab.
Es steht ein Regenbogen
Wohl über jenem Haus,
Mein Schild ist eingezogen,
Ein andrer hangt heraus.
Heraus hangt über der Türe
Ein Hahn mit rotem Kamm;
Als ich die Wirtschaft führte,
Da war es ein goldenes Lamm.
Mein Schäflein wohl zu scheren,
Ich sparte keine Müh,
Ich bin heruntergekommen,
Und weiß doch selber nicht wie.
Nun läuft es mit Köchen und Kellnern
Im ganzen Hause so voll,
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Ich weiß nicht, wem ich von allen
Zuerst den Hals brechen soll.
Da kommen drei Chaisen gefahren!
Der Hausknecht springt in die Höh.
Vorüber, ihr Rößlein, vorüber,
Dem Lammwirt ist gar so weh!

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TextGrid Repository (2012). Mörike, Eduard. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1867). Lammwirts Klagelied. Lammwirts Klagelied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-41D1-D