138. Der Hirschhornbrunnen.

Vor langer, langer Zeit war die Gegend, wo jetzt der dritte Stadtteil von Schleswig, der Friedrichsberg liegt, mit Gestrüpp und Holz dicht bewachsen und menschenleer. Einige Hirten und Jäger sammelten sich jedoch nach und nach um eine Quelle mit schönem, reinem Wasser und [110] es entstand ein Dorf. Eines Tages aber geschah das Unglück, daß die Quelle versiegte. Weit und breit war sie die einzigste gewesen und die armen Leute standen nun hilf- und ratlos da. Die Not war groß. Da ging ein Jäger bei Nachtzeit in den Wald, um da, er wußte nicht wie, Abhilfe zu schaffen. Nach langem Suchen sah er ganz nahe auf einmal einen weißen Hirsch mit goldenem Geweih. Schon legte er an, als ihm ein Mitleid mit dem schönen Tiere kommt und er die Büchse absetzt und nach Hause geht. Am andern Morgen fand man das goldene Geweih bei der Quelle, den Hirsch aber hat niemand wiedergesehen. Jetzt konnte man den stattlichsten Brunnen bauen, der bis auf den heutigen Tag derHirschhorn- oder Hornbrunnen heißt und das schönste Wasser in ganz Friedrichsberg gibt, das vorzeiten heilkräftig war.


Durch Herrn Marquardsen in Schleswig.

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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Zweites Buch. 138. Der Hirschhornbrunnen. 138. Der Hirschhornbrunnen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4626-9