180. Der Mönch auf Helgoland.

Im Jahre 1530 schickte unser König einen Mann nach Helgoland, der früher Mönch gewesen war, um dort die neue Lehre Luthers zu verkündigen. Aber die Helgoländer hielten an ihrem alten Glauben fest, verspotteten den frommen Mann und wollten ihn zwingen, wieder katholisch zu werden. Als er sich aber dessen hartnäckig weigerte, stürzte man ihn endlich vom Felsen hinunter, an der Stelle, wo vor einigen Jahren noch eine Klippe aus dem Wasser hervorragte, die ganz deutlich wie ein Mönch aussah und auch so genannt wird.

Doch gleich in der ersten Nacht nach seinem traurigen Ende zeigte sich der Geist des Bekehrers auf dieser Klippe und predigte von neuem mit einer Donnerstimme die neue Lehre, daß viele sich gleich vom Papsttum abwandten, und bald auch die übrigen, da der Geist nicht eher zur Ruhe kam, als bis alle bekehrt waren. Man hat auch später noch oft seine drohende Stimme gehört, besonders wenn ein böser Mensch auf der Insel eine böse Tat auszuführen im Begriffe stand.

Mündlich.

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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Zweites Buch. 180. Der Mönch auf Helgoland. 180. Der Mönch auf Helgoland. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-469F-E