637. Kindertänze und Spiele.
2.
(Eine innerhalb des Kreises stehende Tänzerin hebt an zu singen, die andern respondieren. Am Schlusse erwählt sie eine, die dann ihre Stelle einnimmt.)
[494] 3.
(Die Kinder stehn in der Ringeltanzstellung (Kette). Nach und nach kehren sie sich nach Aufforderung des Vortänzers, der sich außerhalb des Kreises befindet, bis alle den Rücken nach innen wenden. Dann schließt sich der Kreis von neuem.)
4.
(Ein Tänzer steht außerhalb des Kreises und singt.Suo loco öffnet sich dieser, das Kind wählt und singt den Schlußreim.)
5.
(In der Mitte des Kreises der Tanzenden hockt ein Kind; ein anderes, als Vortänzer, steht außerhalb desselben und hebt an:)
(Bei den letzten Worten erhält eine der im Kreise Tanzenden einen Schlag und folgt der Vortänzerin, sie am Kleide fassend. So wird der Tanz fortgesetzt, bis der Kreis aufgelöst und die Königstochter befreit ist. – Oben S. 414 ist der Reim unvollständig und in schlechterer Gestalt mitgeteilt; dieser ist aus der Gegend vonPreetz.)
6.
(Die Kinder stellen sich in zwei Abteilungen hintereinander auf: die einen sind die Freier, die andern die Mutter mit ihren Töchtern. Die Zeilen werden abwechselnd gesungen, während die Züge gegeneinander und zurückmarschieren.)
(»So nehmt sie hin mit Freuden«.)
[495] (Auf diese Weise werden aus der zweiten Reihe alle abgerufen und schließen sich der der Freier an, bis die Mutter allein nachbleibt. Dann singt man:)
(Man schließt einen Ring, aber sie entwischt nach irgend einer Seite und man sucht sie nun zu haschen.) – Das Spiel ist in Kiel, Schleswig etc. zu Hause.
7.
(Sie nimmt die erste aus der Reihe auf, tut dann, als wenn sie vor der nächsten die Tür abschließt, und nun muß die, welche aufgenommen ward, dreimal ohne zu lachen über einen Strich springen. Gelingt's ihr, kommt sie in den Himmel, lacht sie aber, kommt sie in die Hölle. Zuletzt, wenn alle Mitspielenden so verteilt sind, fassen sich die Mutter Marie und die, welche bisher fragte, bei den Händen; die aus dem Himmel hängen sich an jene, die aus der Hölle an diese, und es gilt, welche von beiden Parteien im Zerren die stärkste ist. – Statt Mutter Marie wird an einigen Orten auch Fru Rosen gesagt, und oft sind die Worte sehr verstümmelt.)
8. Wolf und Schaf.
Einer ist Hirte, ein zweiter Wolf, die übrigen Schafe. Auf den letzten Ruf des Hirten müssen diese den Raum bis zu ihm durchlaufen, indem der Wolf zu haschen sucht. Wer gefangen wird, nimmt seine Stelle ein. – In einigen Orten spielt man Fuchs oder Wolf und Gänse, und darnach ändert sich das Lied.
9. Hühner und Weihe.
Kükewieh (Hühnerhabicht) hat einen Holzhaufen zu errichten und tut als schüre er Feuer. Die übrigen Spieler, die die Hühner vorstellen, haben einander hinten angefaßt. Der Vormann (der Hahn) fragt, der Kükewieh antwortet.)
[496]
(Der Vormann geht mit den andern Spielern jetzt um den Holzstapel und stößt ihn endlich um. Da sucht der Kükewieh den hintersten der Spieler zu haschen, woran die übrigen alle ihn zu hindern suchen.)
10.
(Die Spielenden stehen in einem Halbkreis. In der Mitte stehen ihrer zwei, einer macht den Herrn, der andre stellt den Esel vor. Jener fängt an:)
(Zu den andern:)
(Der Esel läuft fort, die andern hinterher, und wer ihn hascht und streichen kann, wird an seiner Stelle Esel.)
11.
(Beim Spießrutenlaufen, wenn einer vom Spiel gelaufen.)
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- TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. 637. Kindertänze und Spiele. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4841-E