468. Die Kirchenbecher.

1.

Ein Bauer aus Rackebüll ritt eines Abends spät von Satrup nach Hause. Als er nun dem Hügel, den man Boehöi nennt, vorbei kam, fand er ihn emporgehoben und auf vier goldenen Pfeilern ruhen. Drinnen sind sie ganz lustig und trinken sich munter zu; da ruft der Bauer, man möge ihm auch zu trinken geben. Da kam einer sogleich heraus und reichte ihm einen goldnen Becher. Der Bauer aber wagte nun nicht zu trinken und goß alles rückwärts über aus, daß dem Pferde davon Haut und Haare weggingen. Dann ritt er mit dem Becher in der Hand spornstreichs seinem Dorfe zu. Der aber, der ihm den Becher gebracht, rief gegen den Hügel: »Komm schnell Einhorn, Goldhorn ist fort!« Da liefen sie beide dem Reiter nach, und eben als er in die Stalltür ritt, packten sie noch das Pferd bei einem Bein und rissen es beinahe ab. Der Mann wagte darnach nicht den Becher im Hause zu behalten, sondern schenkte ihn der Kirche.


Aus Sundewitt.

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TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Drittes Buch. 468. Die Kirchenbecher. 1. [Ein Bauer aus Rackebüll ritt eines Abends spät von Satrup nach]. 1. [Ein Bauer aus Rackebüll ritt eines Abends spät von Satrup nach]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4E69-2