Santa Madonna di Capri

Ein grauer Nebel flattert durch die Luft,
auf Schattenarmen trägt er Myrtenduft,
und allen Wohlgeruch der Inselau
streut er zu Füßen unsrer lieben Frau
Santa Madonna di Capri!
Scheu durch den Nebel schleicht sich, schlangengleich,
ein Wallfahrtszug. Dem Bilde, süß und bleich,
vom Licht umkränzt, von jedem Makel frei,
dem Bild dort oben tönt die Litanei:
Santa Maria di Capri!
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Dem Stern der Meere! Und ein Priester hebt
die blasse Hand. Auf allen Lippen bebt
ein frommes Lied. Die Stirnen neigen sich . . .
ich fahr vorüber und grüße dich,
Santa Maria di Capri!
Du heilige Frau, du Weltentragende,
Erlösende und Nieversagende,
Tausende beten –, und dich kennt allein
mein Herz, die Rose und der Sonnenschein,
Santa Maria di Capri!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müller-Jahnke, Clara. Gedichte. Gedichte. An sonnigen Borden. Santa Madonna di Capri. Santa Madonna di Capri. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-5366-3