11.

In mitten Weh und Angst, in solchen schweren Zügen,
Dergleichen nie gehört in einer solchen Zeit,
Da Treu und Glauben stirbt, da Zwietracht, Grimm und Neidt
Voll blutiger Begier gehäufft zu Felde liegen,
Da unverfänglich ist, Gericht und Recht zu biegen,
Da Laster Tugend sind, wie bin ich doch so weit
In Thorheit eingesenckt? Der Liebsten Freundligkeit,
Ihr blüendes Gesicht, ihr angenehmes Kriegen,
Ihr Wesen, Thun und Art, das ist es, was ich mir
Bloß eingebildet hab' und rühme für und für.
Diß Leid, diß Jammer sehn und dennoch nichts als lieben?
Die klüger sind als ich schleust man in Clausen ein.
Ihr Mussen, last mich gehn; es muß doch endlich seyn
Was anders oder ja gar nichts nicht mehr geschrieben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Opitz, Martin. Gedichte. Weltliche Dichtungen. Sonnete. 11. [In mitten Weh und Angst]. 11. [In mitten Weh und Angst]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-61E4-5