[72] Zweyhundert zwey und achtzigstes Sonett.

Hauch, Kühlung, Schatten, so vom Lorbeer quillet,
Die Blüthen, die so süßen Duft entbunden,
Hat, der die Welt verödet, mir entwunden,
Mein Licht und was des Lebens Wehen stillet.
Wie Sol uns, wenn die Schwester ihn verhüllet,
So ist mein hoher Stern auch mir verschwunden;
Vom Tod' such' Hülf' ich gegen Todeswunden.
Mit solchem Jammer Amor mich erfüllet.
Schliefst, schöne Donna, kurzen Schlaf hienieden,
Nun bist erwacht du bey erwählten Geistern,
Allwo die Seelen sich in Gott versenken.
Und wenn es meinen Reimen ward beschieden,
Sey hoch gefeyert unter edeln Meistern
Hier ewig deines Nahmens Angedenken.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert zwey und achtzigstes Sonett: [Hauch, Kühlung, Schatten, so vom Lorbeer quillet]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6E54-E