Einhundert und fünfzigstes Sonett.

Amor, Natur und Sie, wo, fern vom Tande
Der Erde, Demuth so als Tugend walten,
Sind gegen mich verschworen; treu der alten
Art treibt mich Amor zu des Todes Rande;
Natur hält sie mit also zartem Bande,
Daß keine Kraft vermag, es zu erhalten;
Und aus dem Leben sehnt, dem ungestalten,
Sie sich hinweg nach einem bessern Lande.
Den theuren Gliedern drum, den süßen, frommen,
In denen wahrer Liebreiz sich gespiegelt,
Verglüht gemach des Geistes letzter Funken.
Wenn Mitleid nicht des Todes Treiben zügelt,
Seh' ich, wie tief die Hoffnungen gesunken,
Von denen Leben mir und Lust gekommen.

[188][3]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Einhundert und fünfzigstes Sonett: [Amor, Natur und Sie, wo, fern vom Tande]. Einhundert und fünfzigstes Sonett: [Amor, Natur und Sie, wo, fern vom Tande]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6F57-F