[35] Zweyhundert und sechszehntes Sonett.

Wenn frohe Liebende aus einem Munde
Auroren schmähen, nach dem Abend langen:
Mehrt mir der Abend Thränen nur und Bangen,
Ist mir der Morgen glücklichere Stunde.
Dann öffnet oft in einerley Secunde,
Zwey Osten ein' und andrer Sonne Prangen,
Die, gleich von Schönheit und von Licht umfangen,
Den Himmel ziehn zur Erd' im Liebesbunde;
Wie, als die ersten grünen Zweig' in's Leben
Sproßten, die mir durch's Herz die Wurzel breiten,
Um die ich Anderm mehr, als mir ergeben.
So geht es mir von zwey verschied'nen Zeiten;
Mit Recht drum segn' ich, die mir Ruhe geben,
Und fürcht' und hasse, die mir Weh' bereiten.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Zweyhundert und sechszehntes Sonett: [Wenn frohe Liebende aus einem Munde]. Zweyhundert und sechszehntes Sonett: [Wenn frohe Liebende aus einem Munde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FC2-0